R.I.P. Johannes Bauer.
I will never forget the fantastic duo we played at Ausland and this interview with Tobias Herold:
J
Muß man nichts dazu sagen, oder?
(beide lachen)
T
Ihr fandet das gelungen, oder, das Stück?
c
Ja, also ich mein, live zu spielen und das
dort zu hören ist natürllich viel aufregender als es jetzt hier so halbgut
aufgenommen zu hören, aber, sozusagen, es dient als erinnerungsstütze
natürlich, ich kann mich dann wieder erinnern, wie es wirklich war, ich hör das
und weiß, wie es wirklich geklungen hat. das könnte man sozusagen jemandem
jetzt vorspielen, der nicht dabei war , mag sein, dass das dem trotzdem noch
gefällt, aber es ist nicht das, wie man es dort gesehen hat.
j
das betrifft eigentlich jede aufnahme, oder?
c
naja, es gibt aufnahmen, die sind wenigstens,
sozusagen, die geben wenigstens wieder, frequenzmäßig, was gespielt wurde, da
geht jetzt viel verloren, viel detail auch, eigentlich (j: ja)
T
was würdest du sagen, an was erinnerst du dich
da, also wie stellt sich das, so, platt, in deinem kopf dar, wenn du dich
erinnerst – erinnerst du dich genau, was du genau gemacht hast am laptop, oder
erinnerst du dich an eine empfindung…,
c
nee, ich erinner mich an die situation,
sozusagen, an mein erstes zusammentreffen mit dem johannes und ich erinner
mich, wies mir dabei gegangen ist, ich kann mich jetzt nicht an handbewegungen
oder so etwas erinnern, aber ich konnte auch sozusagen bevor ich die aufnahme
jetzt nochmal gehört hab, mich an gewisse dinge erinnern, also generell konnt
ich mich an eine stimmung erinnern, auch nicht nur meine stimmung, sondern die
stimmung im raum, die auch sehr speziell war, meiner meinung nach, aber ich
konnt mich eben auch an ganz bestimmte kombinationen erinnern, die passiert
sind.
j
geht mir genauso. an die raumatmospäre konnt
ich mich als allererstes erinnern, an die situation. ich hatts viel länger in
erinnerung, seltsamerweise
c
ich hab auch gedacht, wir hätten zumindest 16
minuten gespielt
zwölfeinhalb warens, oder?
t
wenn ihr beide sagt, ihr könnt euch ganz
besonders an die atmosphäre, an die stimmung ewrinnern- welche nuancen hatte
das, wie würdet ihr das beschreiben?
J
Das ist schwer zu beschreiben. Da spielt ne
Menge ne Rolle. Erstens Raumklang ist etwas, woran ich mich immer gut erinnern
kann, ich mag räume – ich spiele ungern im freien. räume sind etwas wichtiges,
wie sie klingen – und dann ist die atmospäre, mit dem publikum hat das viel zu
tun, ich spiele Musik für Publikum, und es gibt immer dieses miteinander, eine
spezielle Atmosphäre, die kann man auf keinem Band der Welt festhalten, die
gibt es nur zu erleben, wenn man dabei ist.
c
genau.
m
ja, also, ich wollte fragen, wie es gekommen
ist zu dieser kollaboration bei dem festival, es war euer erstes zusammenspiel,
und ja, also, war das voll improvisiert, gab es proben vorher,
absprachen, oder…
j
Nein, wir reden wirklich nicht über Musik,
nie, und schon gar nicht vorher (lacht). nein, gar nicht
c
Nein. Wir haben uns ein paarmal schon seit ich
in Berlin lebe, was jetzt auch schon ein paar Jahre ist, getroffen und immer
wieder gesagt, machen wir doch mal was gemeinsames, das hat nie hingehauen, es
hat auch seither nicht mehr hingehauen, aber an dem abend war es einfach so,
dass wir beide da waren mit unseren instrumenten und dann wurde sozusagen
gesagt, wer spielt mit wem heute abend, und ich weiß nicht wer, irgendwer hat
uns dann eingeteilt, vielleicht, es kann sein, daß ich es selber war, aber ich
glaub fast nicht, weil, ich denk, dass der clayton an dem abend das programm
erstellt hat, jedenfalls war halt ein pool, es war drei tage festival mit einem
pool von musikern jedemn abend und da ist quasi verlost worden, oder auch
gefragt worden, wer möchte denn mit wem spielen und so weiter
m
also, gar keine vorbereitung..
c
nein, nichts.
j
nein
c
wobei meine vorbereitung in wirklichkeit die
ist, dass ich seit den achtziger jahren ein großer fan vom johannes bin, war
und bin, und meine vorbereitung war in wirklichkeit die, dass ich, ich weiß
nicht, dass ich zwanzig jahre lang zu seinen konzerten gegangen bin und gehört hab und von daher
natürlich auch so etwas wie seine sprache erfahren hab und das ist die
eigentliche vorbereitung. das ist der unterschied zu, was ja auch immer wieder
passiert, daß man sich mit wem hinsetzt, den man überhaupt gar nicht kennt und,
was ich aber auch inzwischen… also, eine zeit lang hab ich das aufregend
gefunden, inzwischen muß ich sagen, mach ich das fast ungern, weil meine
intention nicht die ist, meine intention ist sozusagen, was weiterzubringen mit
jemandem, und nicht auf der bühne zu schauen, ob ich mich mit jemandem
verstehe, das würd ich gern zuvor erledigen und dann wissen, ob ich mit der
oder dem auf die bühne gehen will, als auf der bühne aufeinanderzutreffen – das
ist halt aber seit 10, 15 jahren so eine macke der veranstalter.innen, das sie
dauernd weltpremieren wollen von irgendwelchen leuten, die sich noch nie gesehen
haben in ihrem leben und eine zeitlang hab ich da auch mitgespielt, aber jetzt
hab ich eigentlich die meiste zeit diese dinge auch abgesagt.
t
regelrecht also so im sinne von spektakel,
wow, jetzt spielen zum ersten mal x und y zusammen…
c
ja, also, der mit dem, die kennen sich nicht,
die haben keine ahnung voneinander, jetzt spielen sie und deswegen ist das hier
die welturaufführung von irgendwas, was dann oft auch mißlingt, kann natürlich
auch gutgehen –
j
ich finds schon spannend, also, es gehört für
mich auch dazu, ja, die erste begegnung mit leuten, und das auf der bühne zu
tun und nicht irgendwo – das find ich schon spannend, neben der schiene, wo man
natürlich mit leuten, mit denen man lange zusammenarbeitet, auch etwas
entwickelt über die jahre, beide varianten gehen für mich. und, ich hab dich
kaum gehört in all den jahren, die wir uns kennen (c:ja, ja… ich weiß-), ich
hab dich glaub ich ein einziges mal gehört, oder zwei dreimal, so vielleicht,
ja – und oft auch mit anderen elektronikern, wo man nicht richtig weiß (lacht)
c
wo man nicht richtig weiß, wer was…
J
…und man sieht ja auch nichts und, ja – für
mich ist das OK, das erste mal, öffentlich.
m
für mich ist immer interessant, wie dann die
leute, die sich gar nicht, kennen, oder, die nie zusammen gespielt haben, oder,
die keine stücke vorbereitet haben, wie entwickelt sich dann dieses stück – es
ist schon irgendwie…
j
naja, nun haben wir vermutlich ne ähnliche musikalische erziehung hinter uns,
allein dadurch, dass wir hier so in mitteleuropa leben und äh durch musikhören
seit kindheit an entsteht schon so etwas wie ein gemeinsames formgefühl, ob wir
wollen oder nicht, und wir haben
schon eine idee von musikalischen formen, die bestimmt nicht so weit
voneinander weg ist. das fällt mir immer deutlich auf, wenn ich mit japanern
spiele, die plötzlich ganz anders denken, ja, in ihrem formverhalten oder auch
amerikanische musiker, die vom jazz kommen, haben ein anderes formverhalten –
aber wir in mitteleuropa, wir verstehen uns komischerweise alle sehr gut in
diesem formalen verhalten – ich meine, es >entsteht form, das ist
improvisation, aber es entsteht immer ein stück wie dieses, das einen anfang
hat und ein ende, und in dem bestimmte dinge passieren, die auch wiederkommen,
das hört man ja auch sehr deutlich, wir benutzen bestimmte materialien in
regelmäßigen… die immer wieder auftauchen, und dann verändern… das hat was mit
unserer tradition zu tun.
c
was auch durchaus etwas gefährliches hat,
finde ich, weil man sozusagen bei allem, was beginnt mit free jazz, das hats
schon im begriff, das freie, und dann bis zu impro hin oder bis zum
reduktionismus – man kann das alles heutzutage sozusagen sicher spielen, was
dann sehr langweilig werden kann, weil du hast sozusagen eine sprachform entwickelt,
und dann, gerade wenns noch aus der selben szene und kultur ist, du kannst dich
hinsetzen auf die bühne, sagen, puh, mir ist heut speiübel, aber das bring ich
hin, weil, das ist nicht anstrengend – das kann ich. und manchmal seh ich
konzerte, die genau so sind und denk mir, schade eigentlich, weil spannender
wärs jetzt gewesen, die hätten sich nicht auf das verlassen, was sicher ist,
sondern hätten auch mal was probiert. und das ist wahrscheinlich dann mit einem
japaner schwieriger oder mit einem afrikaner …
j
nö, ist nicht schwieriger, es ist einfach
anders…
c
ja…. aber diesen konsens schon vorauszusetzen,
ist wahrscheinlich anders.
j
ja..
c
also, lamngweilig kann es auch sein!
j
…langweilig kanns auch sein (c lachen), also,
es gibt überhaupt keine garantie, auch zwei musiker die sich 100 jahre kennen,
können immer wieder neue dinge entdecken, ich dachte jetzt einfach nur an diese
tradition, aus der wir kommemn, die uns verbindet (c: klar…), die…
c
ja, da pflichte ich dir auch bei. das gibt es
auf jeden fall.
m
wie funktioniert das dann in diesen
situationen, zum beispiel mit japanern zu spielen…
j
das geht genauso, man trifft auf… eigentlich geht es ganz genauso, ich
spür bloß immer irgend ne andere, ne andere… es ist was anderes zu spüren für
mich, ne andere haltung, ne andere herangehensweise… ich kann das schwer mit
worten beschreiben.
t
ist da subkutan vielleicht ne andere
gesetzmäßigkeit ein bißchen dahinmter…
j
zum beispiel, ja…
t
wenn man bei diesem bild von sprache bleibt,
würde man vielleicht sagen: eine andere grammatik, oder so…
j
ja, vielleicht…
t
man erwartet ja im satz auch an der oder der
stelle ein verb, oder ein substantiv oder einen artikel, und wenn man das
jetzt vielleicht mal so schräg auf
die musik überträgt…
j.
ja, das ist ein gutes bild – können wir so
stehen lassen.
t
wir sind schon beim nächsten punkt…
ihr wisst ja, es gab diese rezension zu eurem
konzert von mir… weil ich eben euer duo ganz herausragend toll fand, und ich
hab das auch so aus der erinnerung heraus geschrieben, mir live notizen
gemacht, das war auch so ein bißchen ein risikospiel… im nachhinein denk ich,
dass das so einigerma´ßen gepasst hat…
c
wann hast du denn dann geschrieben? wieviel
später?
t
bestimmt 6, 8 wochen später… das mach ich auch
lieber so, weil sonst bin ich zu nah bei meinen notizen und muß mich nicht so
erinnern, das ist dann eher so eine billige erinnerung…
und ich wollte euch… die frage ist, ich bin ja
mit technik oder musikwissenschaft gar nicht so vertraut, ich hab das ja so
bildlich geschrieben, ich les einfach jedem von euch einen satz vor, ob ihr,
wie das für euch so ist, wenn ihr musik spielt und dann schreibt jemand da
drüber was, in so einer bildlichkeit, oder wie auch immer – ob ihr damit etwas
anfangen könnt, ob ihr euch darin wiederfindet-
johannes: „bauer eröffnet
leerlaufend-rauschend, nimmt… BIS …anmutenden einschüben“
und die frage wäre, genau, ob solche sachen
wie, wenn man das dann einfach vergleicht, als hätte das etwas mit
geschwätzsubstrat zu tun, oder geplapper, fernsehen… kannst du damit etwas
anfangen?
j
ja. ich finds ne schöne umschreibung. ich
beschäftige mich, oder hab mich schon immer viel mit so sprachrhythmen
beschäftigt natürlich, ja, und ich mach das auch bewußt und hab da auch spaß
dran, ich hab auch spaß an sprachrhythmen, auch wenn ich fremde sprachen höre,
wie die so gehen, diese metrik, die da entsteht, da hör ich gerne zu, auch wenn
ich kein wort verstehe – lacht-
t
das ist dir insofern also quasi dann nicht…
j
das ist mir überhaupt nicht fremd, was du da
schreibst, nö nö, das kann man so sehen.
t
was hab ich für dich, christof… genau –
„bestechend… bis … auftut“
c
ja, ich find das, ich find sowieso das ganze,
was du geschrieben hast, gut und es gefällt mir und ich find auch, sozusagen, dass
man was erfährt, wenn man das liest, aber – jetzt nicht mit dem text – aber
ganz grundsätzlich hab ich oft ein problem mit solchen texten, die nämlich
bildlich werden, weil ich eigentlich, nicht nur seit ich musik mach sondern
vorher schon, nämlich wo ich nur musik gehört hab, immer mich darum bemüht hab,
dass man musik quasi nicht mit einem anderen medium erklären muss, weil für
mich immer wichtig war, dass die musik gehört wird und nicht, dass man
sozusagen sagt… und was man dann auch in diesen ganzen videos sieht, die es
weltweit überall gibt, dass man dann wolken sieht, mascinen sieht, raketen
sieht, autos sieht, autobahnen sieht, äh, dass musik sozusagen immer so was
anderes sein muß und nie sie selbst bleiben darf. dass man sozusagen, wenn mans
beschreiben muß, irgendwas auch verbildlichen muß, ist mir klar, und ich find
das gelingt dir, aber im grunde will ich sagen, dass mir das oft auch bei…
musikern, musikerinnen auf der bühne, wenn die sozusagen zu dem, was sie an
musik machen, auch noch darstellen, was sie gerade machen – also, wenn was
klingt wie hundejaulen und dann macht die person auch noch das gesicht dazu des
hundejaulenden, dann ist mir das oft so, dass ich mir denk, warum muß das jetzt
sein – lass die leute denken, obs hundejaulen ist oder nicht, aber gib doch
jetzt nicht auch noch dieses bild dazu, verschenk nicht sozusagen die musik an
irgendwas, wo wir doch drum kämpfen, dass die musik wahrgenommen wird.
j
aber nun lässt seine beschreibung die bilder
relativ offen, er macht das sehr geschickt, man hat immer noch auch als hörer
und als leser die möglichkeit, sich eigene bilder zu bauen, wqas sehr wichtig
ist.
c
das find ich auch, das mein ich mit, ich
glaube, man erfährt was aus dem text, und kann sich sozusagen seine bilder dazu
machen.
t
genau, ich hab halt gemeint, wenn ich so etwas
schreibe, naja, dann schreibt man: du tust einen horizont auf, aber: warum ist
das ein horizont, …
c
nee, aber, ein horizont ist ja jetzt auch
nicht sowas…
j
es ist ein sehr abstrakter begrifff…
c
ja. also, eben, dann, der youtube-filmemacher,
der dann den himmelhorizont hinstellt mit irgendwelchen wolken, grau, oder
hell, oder stark bewölkt oder bedeckt, das ist mir dann eben zuviel.
t
ja, dann nur als letztes, zu diesem abgleich
mit dieser sache… das ist auch so ein satz, wo ich mir im nachhinein denke,
kann man das überhaupt so schreiben, ist das in ordnung… genau: „diese musik…
sich ihre eigenen… BIS gesellschaftlich relevant“.
ich würd das, mit der hintersten faser ist ne
zu drastische formulierung im nachhinein, aber mir geht’s um diese „dimension
des auagetragenen erlebens“.
j
ja. natürlich… leben wir was aus. lacht
t
ja… ein austragen von erleben, dass eben nicht
so ist, okay, jetzt betret ich nen konzertraum, und wie ich gestern die strasse
langgelaufen bin oder heute am bahnsteig auf die s-bahn gewartet habe, hat
jetzt damit überhaupt nichts mehr zu tun, so ist es nicht-
j
nee.
c
nein, auf keinen fall. drum ist ja auch zum
beispiel, haben wir da unterschiedliche ansichten, ich spiel zum beispiel
ungern mit leuten, die ich nicht kenne, weil ich eben gerne wo aufsetze,
worüber ich mich unterhalten will, dir, johannes, ist das egal, was jetzt
sozusagen eine andere herangehensweise ist, aber so sieht man, das sozusagen
das ganze leben immer mit dabei ist.
t
genau, weil, das ist auch, was ich bei euch
jedenfalls ich subjektiv sehr stark gespürt hab…
manchmal gibt’s dann auch musik, auch grad im
improvisierten bereich, wie auch immer, da denk ich dann: ja, das ist jetzt
genau das, aber da hat davor nichts schon angefangen, sozusagen, und es geht
danach auch nicht weiter, auch nicht in mir, aber hier (bei ckjb) hab ich was
erfahren, also tatsächlich auch als qualitative emotionale erfahrung, was ich
nicht einfach in noten aufschreiben könnte und sagen, hier ist es, oder so,
sondern was mich sehr berührt hat eben auch, ja… man sitzt unten in dem ausland
raum, hat schön noch das fenster nach draußen, aber ich weiß genau, ich bin
hier gleichzeitig auch da draußen, oder, platt gesagt… bei den nachrichten,
oder wie auch immer. tendenziell…
j
ja,ja… gut. das ist gut.
m
vielleicht kann ich dann weiterfragen… wir
haben einige sachen schon angesprochen, diese improvisation, und, natürlich,
also, diese echtzeitmusikszene, oder, ist immer mit improvisation assoziiert,
aber ich höre ganz oft von musikern, die sagen, wir machen nicht nur
improvisation, oder: das ist nicht das wesentliche, weil wir auch uns schon
kennen und das ist nicht mehr diese freie oder ohne irgendwelche vor- , ich
weiß nicht, wie man das sagt, aber vielleicht versteht ihr was ich meine –
also, und dann diese, mich würde dann interessieren, was für einen musiker, der
improvisiert – und was bedeutet für einen musiker dann arbeit in dem, also
diese ad-hoc zusammentreffen mit anderen musikern, was bekommt man daraus und
wie wichtig ist das für einen und was schafft man dann andererseits in diesen
lange arbeitenden gruppen und, also,… improvisation oder, irgendwie fast
komposition durch langes zusammenarbeiten?
j
hm… ja, ja…. das eigentliche problem ist ja,
dass man sich selber gut kennt –lacht-, sich selbst am besten, und natürlich
weiß ich genau, was ich tue, ich weiß absolut, was das ist, ja, ich kenn auch
alle klänge, die ich zaubern kann, ganz selten gibt’s mal momente, wo mir
klänge gelingen, die ich noch nicht kannte von mir selber, wo ich mich selber
überraschen kann – aber es ist immer ein wichtiger punkt, diese eigenen
gedanken, für mich ist das ein wichtiger punkt, in den kontext zu der
musikalischen sprache anderer zu stellen, zu gucken, was sich daraus ergibt…
das ist ne aufregende geschichte, praktisch, in einer gruppe von
improviosierern, wo jeder seine sprache hat, da mit meiner sprache drin zu
agieren, mit meiner vorstellung von posaunenklang eine posaunenstimme zu
komponieren, im grunde genommen.
m
und dann in verschiedenen kombinationen,
verschiedenen klängen..
j
ja, ich find das sehr aufregend, ich meine,
ich würde gar nicht verschiedenen kängen (sagen)… dass jeder verschiedene
klänge hat, anders… ist eigentlich klar- es hat jeder ne andere sprache, jeder
andere bilder im kopf – und das aufeinandertreffen ist aufregend, find ich sehr
aufregend.
m
und was entwickelt man dann in dieser, welche
qualitäten entwickelt man dann, wenn man lange mit denselben leuten
zusammenspielt…
j
naja, dann geht’s natürlich auch darum, sich
immer wieder gegenseitig zu überraschen, -lacht-
was auch ne grpße herausfordereung ist, ja,
ähm, zum einen hat man bestimmte dinge, worauf man sich verlassen kann, was
wichtig sein kann – ich meine, das ist ja auch harte arbeit, anderthalb stunden
musik zu erfinden an einem abend, ja, das ist ne lange zeit. zwei sets musik zu
erfinden, und es ist immer gut, wenn man was hat, worauf man sich verlassen
kann. das kann ein bißchen helfen, aber die überraschungsmomente sind
eigentlich die wichtigeren.
t
kann ich mal platt sagen: im adhoc-ensemble
lässt man sich überraschen und im länger eingespielten geformten kombinationen
will man die anderen überraschen?
j
naja…, es ist beides, so leicht lässt sichs
nicht sagen, aber es ist schon was spezielles in lang eingespielten gruppen,
ähm… da gibt’s halt so ne art, selst wenn man die dinge, die sich eingespielt
haben, nicht benutzt, ist ne art vertrauen da, das man mit musikern, die man
nicht kennt, nicht haben kann. kompliziert, über musik zu reden,ja, ich wird verrückt –lacht-
m
ja… also, ich hab mehrmals erfahren, dass die
leute sich fast beleidigt fühlen, wenn man sie als „nur“ improvisatoren
bezeichnet, nein, die sind nicht wir… sie betonen auch, oder mögen… wie du auch gesagt hast, diese gruppen,
die lange zusammen sind…
c
ich glaub Das ist ein Problem, das der
johannes zum beispiel weniger hat als ich, oder sagen wir, ich glaub, das ist
ein problem, das die echtzeitmusikszene, improvszene viel mehr betrifft, weil
die sich einfach in eine sackgasse manövriert hat, was denen (zu Johannes)- sag
ich jetzt mal, „denen“ nicht passiert ist. Die machen noch immer ihre Musik,
die sie immer gemacht haben, die verändert sich ständig noch, trotzdem gehen
sie sozusagen immer weiter dort, wo sie herkommen, während die improvmusik sich
in eine sackgasse manövriert hat, und jetzt sozusagen nicht mehr dazu stehen
kann, dass sie „nur improvisatoren“ sind, weil
eins, entweder sie wollen dann ernste musik
sein, also sie sagen: nein, ich bin auch komponist, oder sie wollen, was weiß
ich, sie gründen bands, die dann mehr in richtung pop gehen oder was auch
immer, hiphop, alle möglichen formen und ich glaub sozusagen das ist auch ein
unterschied, welche szene man da nimmt, wer dem widerspricht.
ich glaub dass im freejazz dieses problem
weniger überhand genommen hat, dass die leute entsetzt sind, wenn du zu ihnen
sagst: ihr seid improvisatoren. oder (zu johannes), du wärst nicht entsetzt, wenn
man dich einen improvisator nennen würde ?
J
Überhaupt nicht! Ich lebe davon, warum soll
ich entsetzt sein? –lachen-
c
nee, ich glaub auch, deswegen soz. dieses mit
vorteile von länger zusammenarbeiten, ob das jetzt gleich komposition ist, ist
eben auch unterschiedlich, ich glaub auch, dass das für ihn was anderes
bedeutet als für mich.
j
ganz bestimmt. das hat für jeden von uns ne
andere bedeutung.
c
ja. und, also, ich glaub halt, dass ich auch
sozusagen irgendwann an den punkt gekommen bin, wo ich mir gedacht hab, jetzt
find ich da nichts mehr, was mich weiter reizt, was nicht heißt, dass das, was
ich dabei gelernt hab, nicht immens wichtig wär, aber jetzt muß ich dorthin
gehen, wo ich sag, gut, das hab ich jetzt, und jetzt setze ich es woanders ein
– also auch so wie er sagt: in einen anderen kontext bringen, das, was man
kann. und ich kann mich erinnern, das war das gleiche wie wir begonnen haben
mit computern musik zu machen, da haben alle geschrieen, das ist kein
instrument, hört auf, das darf man nicht, das ist seelenlos und sonstwas, und wir
sind aufgetreten als solisten, als computerquartette, als computerorchester und
alles, bis endlich alle ruhig waren, (lacht) also immer lauter, lauter
geworden, bis alle stumm waren, und dann hats auch eben verschiedene wege
gegeben – mich hats dann nicht mehr intertessiert, und ich wollt dann wieder
musiker sein, aber in dieser zeit war ich elektroniker – heute, wenn mir jemand
sagt, du bist elektroniker, würd ich sagen: nein, weil das will ich nicht sein,
ich will ein musiker sein wie alle anderen… also ich mein, klar sagt ein
saxophonist nicht nein, ich bin nicht saxophonist – aber im prinzip hat er eben
diese zuschreibung von „elektroniker“… die will ich gar nicht mehr haben.
insofern interessierts mich auch weniger als früher, mit noch 7 anderen elektronikern
zusammenzuspielen.
j
ich spiel auch nicht gern mit 7 posaunisten
–alle lachen-
c
nee.., ich glaub auch, aber eine zeit hats
dich wahrscheinlich mehr interessiert als jetzt, vielleicht…
j
du meinst, die elektroniker?
c
nein, das posaunenseptett!
j
das posaunenseptett…
c
weil, ich meine, es gab zum beispiel eine
hochzeit der saxophonquartette, heutzutage will das kein mensch mehr hören.
j
ja… das stimmt, ja.das ist glaub ich auch aus
der not entstanden, dass es so furchtbar viele saxophonisten gibt, ja –lacht-…
die irgendwas mit sich anfangen mussten.
….jetzt sind wir irgendwo hängen geblieben. wo
waren wir eigentlich?
Ach so, ich hab noch eine Frage –
„improvszene“.. ist jetzt was bestimmtres gemeint, ich bin ein bißchen
irritiert gewesen…
c
Damit …ich mein, ich weiß auch nicht wirklich,
was es ist, aber es bezeichnet sich so oder bezeichnete sich so die berliner
reduktionismusszene, die sich wieder so auch nicht bezeichnen wollte, dann war
sie die echtzeitszene, dann war sie die, also, es gibt… aber ich glaub, wir
wissen, was ich mein, oder, was wir meinen…
j
Ja, ich war nicht gsanz sicher… ich dachte,
dass das^gemeint ist.
C
na, improv. (Punkt) war eben auch die
absetzung zur improvisation, man wollte ja nicht improvisator sein, weil das war
jazz, wir waren nicht jazz, wir waren improv.punkt. und…
j
Brauchst du fast keine Frage mehr stellen,
oder? (Lachen…)
Ich hab das gar nicht mitgekriegt…
Das ist an mir vorbeigegangen, für mich war
das immer, sind immer… alle Wege, improvisierte Musik zu spielen sind
eigentlich das gleiche, es sind die gleichen Voraussetzungen, die alle haben,
von peter brötzmann bis axel dörner, die sind alle in der gleichen situation
auf der bühne.
c
ja, aber du kannst, du kannst sozusagen viele
leute finden, die sagen: free jazz oder auch immer, welche form von jazz, ist
veraltet, langweilig, was weiß ich, in dieser szene.
j
ja…
c
,,,wie du sicher auch in der free jazz szene
leute finden wirst, die sagen, ach, was diese reduktionisten da machen, das hat
ja nichts mit musik zu tun…
j
die gibt’s, ja. die gibt’s.
c
genau… insofern war da schon ein absetzen, ein
sich absetzen wollen da. improv. war eben: wir sind nicht improvisation, wir
sind improv.
t
sag mal ne jahreszahl zu improv.
c
das kann ich nicht genau sagen, weil sich die
szenen da rumstreiten, bis heute noch, wers erfunden hat. und ich glaub, es hat
niemand erfunden, das gabs in japan, das gabs in berlin, das gabs in wien auch
und das gabs in london und das gabs überall. ich weiß nicht, es gibt natürlich
szenen, die stärker wahrgenommen werden, weil, was weiß ich, berlin sicher nen
vorteil hat, dadurch daß es mehr musiker sind, mehr platz ist, auch zum
experimentieren und so weiter, aber, ich mein, diese onkei (???)-räume in japan
waren genauso bedeutend, und wenn dann im wire irgendwann eine berlinplatte
abgefeiert wurde, haben die wiener wieder gestunken, weiol sie gesagt haben,
ach, das haben wir doch schon vor 15 jahren erledigt – und dann wurde immer
radomal fati als gott abgehandelt,
da haben dann die berliner wieder gesagt, ach, dieser österreicher, der hat
doch mit uns nichts zu tun, das ist ein freejazzer… also, so… es geht hin und
her, und ich glaub, im endeffekt sollte man sich da gar nicht drum kümmern.
j
das hab ich gar nicht mitgekriegt – verrückt!
(Lachen…)
t
super… genau, weil unsere frage wäre
eigentlich gewesen, auf die ihr jetzt ja schon geantwortet habt, naja, hier,
du, johannes, auch der generation nach oder auch der szene nach mit leuten, mit
denen du früher auch schon viel gespielt hast, „der free-jazzer“, , und dort
christof, der echtzeitmusiker, hätte ich es jetzt mal im sinne von dem
buchtitel gesagt – spielen solche hintergründe oder identifikationen für euch
eine rolle, wenn ihr zusammen spielt oder euch einander auch als zuhörer
zuhört. ich finde, ihr habt das schön beantwortet-
j
gut…
m
die „szene“-sache…
t
eine frage, zu der ihr sicher beide was zu
sagen habt, die jetzt aber erstmal an dich geht, johannes, als den älteren, und
wie gesagt, klischee „free-jazz-ecke“…
j
bin ich älter als du?
c
ein bißchen (lachen)
t
…. und dann wurde gesagt, also, im dunstkreis
oder hintergrund von dem buch schwebt.. okay, wir wollen differenzieren, eine
bestandsaufnahme machen… seit anfang, mitte der neunziger, sagt man, gibt’s
hier eben ne… hat sich eben ne neue szene herauskristallisiert, die nich free
jazz sein wollte, die auch nicht neue musik sein wollte, die nicht
noise-elektronik sein wollte, sondern dort, man könnte sagen „improv.“, neu
ansetzen wollte und die aus den kontexten, aus denen die herkommen, jeweils
damit nicht zufrieden waren und, ähm, genau – wir haben eben dann auch gehört,
die free jazz leute haben sich dafür ja eigentlich nicht so interessiert, aber
doch, ja, ok, der johannes bauer war doch öfters mal auf nem konzert, hieß es
da, hat auch hier und da mal mitgespielt… im anorak, oder kulturhaus peter
edel… wie hast du das erlebt damals mitte der neinziger, damals waren die
leute, diese neue szene quasi, ja etwa mitte zwanzig, du warst dann schon zehn
jahre älter….
j
ja… ich hab mich erst,… prinzipiell freu ich
mich immer über alles was passiert, ja, im bezug auf improvisierte musik, egal,
was daraus wird, aber ich hab, ich fands einfach gut, dass es spieler gibt, die
sich damit beschäftigen, es hat mich einfach gefreut, und ich fands auch immer
wichtig, mit denen zu spielen, und hinzugehen um zu gucken, was die denn da so
tun.
ich sehe keine großen unterschiede… das ist
diese musik, die in den sechziger jahren als free jazz entstanden ist, die hat
diesen riesen-raum aufgemacht für musiker aller kulturen, sich darin zu
bewegen, und das tun sie – jeder auf seine weise, und es ist das gleiche
arbeitsprinzip auf der bühne, für alle, die improvisationsmusik spielen, vom
free jazz bis zum reduktionismus, sagen wirs so – wenn das denn der exttremste
unterschied ist, dens da gibt.. ich hab keine ahnung.
m
ich hab auch gehört, zum beispiel… als die
ersten angefangen haben, diese wirklich reduzierte, also, wirklich reduziert zu
spielen – dass die leute wirklich überrascjht waren, was ist denn jetzt, was
ist das, soll das so sein, oder… was passiert jetzt in diesem konzert… dass es
eine zeit gebraucht hat, dass sich diese spielweise etabliert- und habt ihr
diese anfänge erlebt,…
j
ich hab so ne musik schon ende der 70er jahre
gehört. da gabs die englische gruppe amm und es gab mal ein wunderbares
quartett von phil saxman mit… pass ioch jetzt gut auf… mark sherrick, baby
sommer… wer war da noch dabei… die haben sowas in den 70er jahren schon
gespielt, so ne musik… da war noch ein vierter dabei… fred van hove, glaub ich.
also, für mich war das überhaupt nix neues.
m
warum gibt’s dann, oder gabs dann so einen
großen hype um diesen ansatz,
„neuen“ ansatz…
also, vielleicht, wie… die leute, die daran
beteiligt waren, denken, dass sie was wirklich neues oder was total spannendes
gemacht haben… und ich fand es auch… ich hab mich immer gefragt, ja, das war
schon früher auch, gabs solche ansätze, und die ideen, die dahinterstehen sind
auch ganz ähnlich und… liegt es daran, dass es nicht in diesem sinne… dieses
wissen nicht so etabliert war oder irgendwo aufgeschrieben war, und dann kamen
die leute von verschiedenen ecken oder hintergründen, und haben das wissen
nicht wirklich geteilt, und… das wissen… in diesen offiziellen bereichen, z.b. musikgeschichte,
du weißt, also, du gehst in die schule und du lernst, was damals schon gemacht
wurde und dann baust du darauf auf. aber wenn du ohne diesen hintergrund
kommst, dann kannst du vielleicht etwas wieder machen, was du willst, aber du
weißt nicht, zum beispiel, dass es das schon gab.
c
ja.. wobei, ich meine, das mit dem
wann-so-etwas-beginnt ist sowieso immer schwierig, weil, …zum beispiel diese
keith rowe- geschichte, der angeblich der erste war, der tabletop-gitarre
gespielt hat, und dann hat doch der felix klopotek ein buch darüber geschrieben, mit dem interview, wo er
sagt, er war der erste, und wo immer der klopotek dann auftritt und dieses
zitat vorliest, steht jemand im publikum auf und sagt: tschuldigung, aber ich
hab schon in demn blablabla-jahren in dänemark, in china, in was-weiß-ich-wo
einen gesehen, der das gemacht hat… also, diese urheberschaften, das ist
sowieso ein übel…. und ich mein, andererseits, wenn du sagst, amm hast du schon
damals gehört, dann stimmt das natürlich, und, ich meine, amm ist vermutlich
eine der frühesten gruppen, die so etwas gespielt haben, worauf man sich heute
aus der szene noch beziehen kann, aber natürlich war amm völlig aus der zeit
damals, die haben es extrem schwer gehabt, und da kann man sich auch jetzt so
freuen, dass sie inzwischen bekannt sind, die habens sehr schwer gehabt, die
haben was gemacht, was niemand anderer gemacht hat, was auch oft niemand hören
wollte… und, sozusagen, man kann jetzt nicht sagen, „das“ gabs schon- weil, da
gabs eine gruppe, oder von mir aus, gabs 5 gruppen, aber „das“ gabs als
bewegung noch nicht… so wie free jazz, vermutlich findet man leute, dies in den
50er jahren gemacht haben, aber wann kann man dann davon sprechen, dass
„freejazz“ sozusagen auch als manifestation wahrgenommen wurde… un das war ja
dann frühestens ende der 60er jahre, und da ist ein langer weg sozusagen von
leuten die vorkämpfer sind, die sich durchbeißen, die nebenher taxi fahren und
sonstwas, bevor dann andere kommen und sagen, gut, wir sind jetzt die künstler,
wir machen das jetzt hauptberuflich… soweit muß die zeit immer erst kommen für
musiken, für jede bewegung… vom hip-hop bis zum reduktionismus.
j
das kann er wunderbar erklären alles (lacht),
christof – danke!
t
genau… gestern abend hab ich noch mit tobi
drüber gesprochen, und irgendwann, also, das sind jetzt 3, 4 sachen vom
hörensagen, ja, hm, weil, das buch zielt auf die geschichte mitte der
neunziger, also, echtzeitmusik etc.pp, in berlin – da ist mir natürlich
aufgefallen, irgendwie, naja, gut, das sind, zumindest viele von den leuten, ja
auch zugezogene gewesen, das war diese neue entwicklung in den 90ern in berlin…
jetzt hab ich über 5 ecken, also, das hörensagen geht so: in ostberlin in den
80er jahren oder überhaupt, vielleicht auch in den anderen städten, ich weiß
nicht, wo du da genau gespielt und gelebt hast etc., dass gerade freejazz
konzerte orte waren, wo leute, die eben ne radikal andere ästhetik sehen
wollten, hören wollten, äh, die tatsächlich irgendwas nichtsubsumierbares
darstellt, sei es jetzt für den staat oder für kulturindustrie oder wie auch
immer, dass die zu freejazz-konzerten gegangen sind und dass das dort ne
besondere stimmung gewesen sei und… da waren eben auch formation erwähnt, wo du
mitspielst, dein name tauchte in dem zusammemnhang auf…
j
ja, die beschreibung ist ganz gut… die leute
gingen aus neugierde hin, was da denn passiert, es ging schon um ne andere art
von musik und auch dieses miterleben vor allen dingen von ner anderen art von
umgang miteinander, den die musiker auf der bühne da zelebriert haben, ähm, das
war sehr anders als sonst in diesem staat.
und deswegen hatten wir auch das publikum,
denk ich schon, das ist einer der gründe.
moment, jetzt… du willst noch auf etwas
anderes hinaus…?
t
eigentlich nicht so wirklich… vielleicht, wenn
du das noch ein bißchen beschreiben kannst…
j
ja.. es gab da schon auch verschiedene bands,
die ganz verschieden gespielt haben… dieses quartett von baby sommer, was ich
da vorhin erwähnt hab… baby war ja auch hier, und, da gabs schon mehrere… und,
dann gabs auch, bei den sehr jungen musikern, also damals jungen musikern in
meinem alter… da gabs verschiedene wege auch, die gegangen worden sind, ja… da
gabs in dresden ne band, dresdener musikbrigade, dies ganz anders gemacht hat
als die gruppe evidence in cottbus, und… ich hatte hier ne band mit christof
winkel und heiner reinhard…
t
namens?
j
die hatte keinen namen, ähh,…
c
wer war evidence?
j
evidenve war dietmar diesner und äh, carlo
indeis, der jetzt komponist ist…
c
und die ersten…
j
…dredner musikbrigade…
c
wer waren die…
j
das war gottfried rösler, ein schlagzeuger,
hansi noack, violine, und lothar fiedler, gitarre.
c
ah, der lothar…
t
un du sagst, die haben das ganz anders
gemacht…
j
ja… wir sind ganz verschiedene wege gegangen,
wir haben uns ganz… auch andere wege, als unsere älteren kollegen gegangen
sind, wir haben da verschiedenes ausprobiert – wir haben UNS ausprobiert…
t
… also etwa ein anderes klangbild, als man
jetzt typischerweise dem feejazz zuordnen würde, zum beispiel…?
j
ja, durchaus, also, die dinge, die wir
probiert haben, hier in berlin, waren… das war so ne geräuschmusik auch, aber auf
höchster intensität, wir haben bewusst alles weggelassen, was an jazz erinnern
könnte, oder an sonst irgendwas überhaupt erinnerte… wir habens versucht,… wir
sind nicht sehr weit gekommen, ja, ich… (lacht)
c
aber, jetzt, interessant ist doch schon, dass
du sozusagen da aus einer szene kommst, die ja staatlich gefördert wurde…
j
äh… ja, jein. jein, am anfang wurde sie nicht
staatlicjh gefördert, das war im grunde genommen ne nischenkultur, die sich
dort breit gemacht hat, wo der staat nicht aufgepaßt hat… am anfang gabs keine
förderung. das einzige, was man natürlich sagen muß, also, in jedes kulturhaus,
alle diese… gabs an jeder ecke irgendwelche jungendklubs, studentenklubs, die
waren alle sehr gut versorgt mit geld, und wenn in einem dieser häuser einer saß, der unsere musik
gemocht hat, denn hat der das einfach gemacht – mit diesem geld, das natürlich
vom staat kam.
c
… und es gab auch, zum beispiel, amiga, der
ganz viele jazzplatten auch…
j
-auch alles erst später, das war alles ein
harter kampf, das gabs erst später… und später gabs sogar richtige
subventionen, ende der achtziger jahre für bestimmte projekte – das gabs, aber
das hat lang gedaurt. am anfang hat sich das alles aus sich selbst ()
m
also, das hat der ddr-staat gefördert, diese
musik?
c
ja, ich mein, das glaub ich gar nicht, dass
man sagen muss, dass das nächstenliebe war des staates, sondern das war ja
vermutlich auch schon zum teil einfach ideologie, dass der freejazz sozusagen
der feind des imperialisten war und jetzt hat man sozusagen diese musik
zugelassen im gegensatz zu anderen musiken…
t
ist das so, ja? also, wurde das so gesehen und
bewertet sozusagen?
j
ich hab grad nen frosch im hals… das ist ganz
blöd, bei nem interview! (lachen)
t
das wird nicht im radio gesendet, wir
verschriftlichen das – insofern, der frosch taucht nicht auf da drin.
m
also, ich kann nur kurz… zum beispiel, in
kroatien - ich komme aus kroatien – und da hatten wir, ab… 61 wurde die
musikbiennale zagreb gegründet, von mirko kerenen, ein kroatischer komponist,
und das hatte am anfang sehr sehr viel geld- also, hatte die ganze zeit sehr
viel geld, weil die stadt wollte das fördern, um den westen, also, zu… ja,
jugoslawien war damals… hatte ein bißchen einen anderen status als die ddr, und
damit wollten sie irgendwie sich zeigen, ja, wir fördern neue kunst und alles,
und… gab es in diesem sinne auch hier interesse für die freejazz.szene… ich
habe das nicht so richtig verstanden.
j
ähm… ja, es gab.. ach gott! wie war das denn
alles…- es gab irgendwann einen
punkt, da wurde das schon gefördert, es gab jazzfestivals überall im land…
und das waren natürlich alles freejazz-festivals,
weil alle musiker, die hier im land musik gemacht haben, die jazz-musiker, nur
free-jazz gespielt haben… es gab sonst gar nix, außer dixieland und einer
einzigen rock-jatz band… am anfang. und später gabs dann noch ne vielfalt, das
ist dann, in den achtziger jahren
gabs auch verschiedene andere richtungen, aber in den 70er jahren gabs nur
freejazz und dixieland, das ist ein bissl albern, aber das ist wahr – und eine
rockjazz-band, der günter fischer… war immer eisern, hat den rockjazz hochgehalten…
aber wie das vom staat ideologisch bewertet
worden ist, weiß ich eigentlich überhaupt nicht, das war alles sehr
undurchsichtig, ja… auf alle fälle haben die uns machen lassen vor allem
deshalb, weil wir kaum texte benutzt haben.. bei texten waren sie sehr
empfindlich.
t
ja, stimmt, ok… das leuchtet sofort ein, weil
in dem kontext von diesem hörensagen her, da gabs mal eine radiosendung, die
nicht ich, sondern jeman anders gehört hat… da hieß es dann, dass viele das eben, zum beispiel, es gab ja
auch punkrock, auch in ostberlin usw.,
j
…ja, aber auch erst später. ja, ist alles in
den achtziger jahren.
t
in der zweiten hälfte der achtziger, würdest du dann sagen…
j
ja…
t
und da hieß es dann, ja, der hatte ja durchaus
probleme dann, mit dem staat, einzelne musikerinnen und musiker… aber dass es
dann eben hieß, ja, aber eigentlich noch krasser sozusagen und noch radikaler
als die punkleute war der freejazz… und da seien dann gezielt manche leute auch
hingegangen, und haben gesagt, das ist doch viel „aufregender“, sozusagen…
c
der punkrock war ja sozusagen in den augen der
kommunistischen ideologie auch westlich-dekadent, während ja eben der free-jazz
schon eine antiimperialistische haltung gehabt hat.
und da war sicher auch ein unterschied, sozusagen,
ounkt –konnte man nicht zulassen.
j
ja, aber, die haben die rocker auch… alle
rocker hatten probleme mit ihren texten, selbst die schlagersänger hatten
probleme mit ihren texten, es war ein endloses, ein kampf, ja,… das war blöd.
(lachen)
t
mir ist heute was eingefallen, text ist eine
gute überleitung, und zwar hab ich früher schon mal… das it ein gedicht aus dem
spätwerk von paul celan, und ich hab vor jahren, wie gesagt.. also, wir wollen
hier jetzt nicht das gedicht interpretieren oder dem gerecht zu werden oder so
ist jetzt nicht das thema… aber, ich mußte da früher schon mal, ich weiß nicht
wie rum, entweder mußt ich bei nem konzert, das du gespielt hast, an das
gedicht denken, oder ich mußte bei dem gedicht an dein posaunenspiel denken,
wie auch immer… ich meine, du machst ja, du spielst die posaune… pustest in de
posaune, betätigst diesen hebel, ich weiß ja nicht mal wie der heißt…
j
…zug heißt das, ja… richtig, ich blas hinten
rein und mach hin und her… (lachen)
t
ja, also, soviel zu… das ist, was ich sehe,
und dann agierst du ja, auch, das geht so ineinander über, mit dem mund…
manchmal, ich finde, das hat so was wunderbares comicmäßiges wie dieses
tschük.tschuk-tschak-deeng, wie diese schrift in den comics in den sprechblasen
immer ist, und ähm… ich find, das sind eben keine gegensätze… man könnte ja
auch denken, ah, er spielt posaune, und dann macht er quasi nebenher auch noch
was anderes, er macht da sachen, die… ganz verschieden nuancen von stammeln und
meckern haben, und… mit der stimme, wie auch immer- und ich find, das ist kein
gegensatz, sondern beides unterschiedliche grade auf der gleichen skala
desselben ausdrucks… würdest du das auch so sehen
j
ja. das sind unterschiedliche…, ..einfach
verschiedene klangnuancen der gleichen idee.
so seh ich das für mich. ich denk nicht an
irgendwelche tiere, wenns nach hühnern klingt… mir geht’s einfach um ne
klangänderung, auch einfach… varianten… klangvielfalt.
j
das ist sehr schön, das gefällt mir gut, kann
ich das behalten..
… ist das das komplette gedicht oder nur ein
auszug?
t
das ist das komplette gedicht…
j
…wunderschön. die fackelhöhe ist sehr seltsam,
ja…
t
(zitiert gedicht).
genau, das ist das gedicht… und ich fand
nämlich, was ich…. eben nicht bei jedem posaunenspiel, sondern für deines
besonders charakteristisch finde, ist, dass es… oft so was hat, auch dadurch,
dass du denn eben auch vokal arbeitest… wenn ich jetzt mal so als methathema
„artikulation“, einfach mal so als stichpunkt… und ich finde, das hat oft was
auch, ich weiß noch, wie du am ende von dem konzert zum beispiel noch so ne
geste gemacht hast... weil, ich sag mal so, in dem gedicht hier, die
posaunenstelle, ich stell mir da was… ich glaub, hier geht’s nicht um die
posaune in irgendwelchen mythologischen kontexten oder so, sondern es geht um
diesen effekt, fast wie etwas vulkanisches, um „ausstoß“… pahh… (j_:ja könnte
sein… ja…) „raus“… und, ähm, ich
mein das jetzt nicht psychologiscjh oder so, sondern schon ästhetisch, und das
ist bei dir eben oft auch durch dieses rein und raus… auch etwa mit dem chicago
tentet war das mal, da hast du ne wqeile gar nichs gespielt, und dannn kommst
du plötzlich mit einem pahmm, ja.., also, es geht um ein heraushauen,
irgendetwas zu veräußern…auch ne distanz hinzu zu gewinnen, vielleicht…
j
das ist jetzt ganz schwer, wenn ich über meine
eigenen dinge sprechen soll, aber du hast das schon alles ganz gut formuliert,
du kannst das alles so aufschreiben … (lacht)…
das gedicht gefällt mir gut, es ist sehr
geheimnisvoll. es hat was sehr geheimnisvolles.
t
auch dieses hör dich ein mit dem mund war was,
was ich dann…
weil die posaune auch was ist, und besonders
so, charakteristisch, wie du spielst, die hereinplatzen kann, und etwas
heraustoßen kann…
j
ja, aber, natürlich… natürlich denk ich über
posaune nach, was sie alles kann und wofür sie auch, wo sie herkommt, von den
fanfareninstrumenten natürlich, diese signalhaftigkeit ist da, und dann ist sie
gleichzeitig ein sehr weiches instrument, in der klassischen literatur hat sie
immer irgendwelche mittelstimmen, eigentlich so gut wie nie ne solistische
stelle, da gibt’s ganz wenige, die kannst du in einem einzigen notenheft
zusammenschreiben, ja, das ist immer irgend ne stimme dazwischen. im dixieland
wird das ganz besonders deutlich, immer diese mittel (…summt einen
melodieduktus an…), diese, …in fast aller musik. und das benutz ich genauso wie
die fanfarenhaftigkeit, …und dann gabs natürlich jericho, nicht zu vergessen…
ist natürlich quatsch, damals gabs keine posaunen, die haben das widderhorn
schofar geblasen, aber luther wollte nicht, dass es so jüdisch klingt in seiner
bibel, und hat einfsch die posaune genommen, weil die gerade die erfindung
seiner zeit war, äh… trotzdem sind alle posaunisten stolz auf jericho.
(lachen)
t
alle posaunisten sind stolz auf jericho…
c
ja, und alle elektroniker auf silicon valley!
prost…
-lachen-
>
m
eigentlich habt ihr schon viel, so, spontan
angesprochen die sachen und beantwortet…
zum beispiel dieser begriff musikalische
sprache, „alle entwickeln ihre eigene musikalische sprache“…und dann diese
musikalischen sprachen… das hat tobias, weil er schriftsteller ist, wie sagt
man… (t: ich schreibe texte, das stimmt, auf jeden fall-) – gedichte, dichter
bist du…
dann hat sich diese… du hast die sachen mit
diesen begriffen so erklärt, text, versciedenen sprachen, (t:… grammatik… weil
ich da intuitiv schnell zu begriffen komme… deswegen hab ich das…)
j
ich glaube, dass wir das mit diesen
persönlichen sprachen, die wir alle haben, musikalischen sprächen, das wär
glaub ich ohne die entwicklung des jazz gar nicht möglich gewesen. es gab ja
improvisation schon immer in europa, wo… auch in der komponierten musik gabs
immer auch improvisierte teile, am anfang jedenfalls, da wurde aber ganz anders
rangegangen, da hat man funktional in diesen stücken… da gings nicht um die
persönlichkeit, oder weniger – der solist konnte sich ausdrücken, aber auch im
orchester wurde improvisiert, und da gings um andere dinge – das haben wir ein
bißchen dem jazz zu verdanken, diese… dass du einen hörst und du weißt sofort
nach drei tönen, wers ist, ja... das gibt’s auch in der klassik, ich will jetzt
kein böses wort sagen, aber es ist ein wichtiger punkt, den wir vom jazz
übernommen haben.
…
gefährlich, sowas zu sagen, ja…
c
kommt drauf an, wers liest!
(lachen…)
j
…ja..
m
ich habe mich auch gefragt, einige, nicht
alle, einige spielen in derselben woche, sagen wir, total verschiedene sachen…
jazz, dann improv…. und dann, wie funktioniert das dann mit der eigenen
sprache?
j
es gibt ein paar musiker, die das wirklich
können, barry guy zum beispiel, der genausogut in nem barockensemble
funktioniert und das auch jahrelang gemacht hat, und sogar ganz wichtig war
dabei, und der durchaus auch ne eigene sprache hat. das können nicht viele, ja,
das ist mühsam, das beides zu haben.
m
also, man bleibt mit seiner eigenen sprache
und dann in verschiedenen, also, mit anderen musikern, also mit anderen
sprachen, kommuniziert man irgendwie aber verändert sich nicht oder passt sich
nicht an in diesem sinne, dass man sich (grundsätzlich?) verändert in jedem
zusammenspiel..
j
doch, das ist schon… natürlich kann ich jetzt
nur von mir sprechen, verhalt ich mich in den verschiedenen gruppen anders,
also, es geht ja auch um einen gruppenklang, den man bedient, und da gibt’s
schon schwerpunkte. es gibt bands, wo ich andere… wo ich bestimmte dinge nicht
benutze, und das ist aber deswegen genauso meine sprache.
m
und diese zusammensetzung von verschiedenen
leuten… da denkt man nicht wie in der klassischen musik oder so, wir brauchen
hier eine posaune, eine trompete, ein…
j
…nein, das spielt überhaupt keine rolle. es
geht um die persönlichkeit, ich spiele mit persönlichkeiten, musikalischen, das
ist wichtig. und was die für ein instrument spielen, spielt überhaupt keine
rolle. (zu christof…) deshalb – darfs auch ein computer sein!
(lachen)
c
dankeschön.
m
aber mit klang hat es schon zu tun?
j
mit klang hat es zu tun, natürlich. es geht um
klang. also, meinetwegen könnt er (c) auch akkordeon spielen…
(lachen)
c
aber deswegen veränderst du dann auch
sozusagen deine sprache im kontext…
j
ja…
c
also, du nimmst… oder, sagen wir, du benutzt
andere teile deiner… andere ausdrücke.
…aber natürlich benutzt du nur sachen, die da
sind in deinem vokabular. ab und zu mal erfindet man was. oder, findet man was
– erfinden kann man eh nichts.
j
seltene glückliche momente, ja…
(lachen)
…das kommt meistens von selbst, man kann auch
nicht immer für alles etwas.
m
ich hab soviele blöde fragen…
j
blöde fragen! okay, nächste rubrik - blöde
fragen.
(lacht)
m
naja, zum beispiel, diese… arbeitet ihr
überhaupt mit diesen… improvisationen, die vorher schon besprochen wurden –
also, jetzt machen wir 5 minuten so, dann so und so…
alles wie das funktioniert
t
du meinst, davor so ne absprache hinsichtlich
struktur…
m
ja…
j
das gibt’s. das gibt’s durchaus, ich meine,
ich spiele auch in, z.b. im barry guy new orchester, der komponiert richtig
teile, die… das ist relativ festgelegt. ntürlich kann ich da sehr frei drin
agieren…
aber auch solche ganz einfachen strukturen
haben wir schon immer benutzt…
m
ist das dann leichter, zu spielen..?
j
man hat die verantwortung für die form nicht.
andererseits hat man die verantwortung, diese form zu erfüllen.
c
ich mach das auch ab und zu, also, gerade… ich
hab oft erlebt, dass es sinn macht, in größeren, bunt zusammengewürfelten
ensembles, dass man gewisse vorgaben hat, damits nicht völlig beliebig wird.
m
ist es ganz selten, dass man sich irgendwie so
einenander, so fühlt… zum beispiel wie hier in diesem stück, das kann man schon
hören, dass ihr euch so gut versteht und dass sich zusammmen was entwickeln
kann.aber das ist… also, das ist eine ausnahme – was ich auch oft… von allen
sachen, die ich so höre, das ist nicht immer so. das ist ganz selten so, dass
das passiert, so ganz von sich selbst, dass du dich so mit jemandem verstehen
kannst, dass das wirklich so gelingt am ende.
c
ja… das ist auch das risiko von improvisation.
m
… und deswegen denk ich mir immer, dass es
dann… es muss irgendwie leichter sein, wenn man ein bißchen vorher darüber
spricht, und dann, wenn man sich auf etwas…
j
nicht unbedingt leichter. es ist einfach ne
andere art von herausforderung, die man hat, wenn eine struktur festgelegt ist.
das heißt nicht, dass es leichter ist.
m
hast du noch was… habt ihr noch was…
j
ihr habt jetzt richtig viel! das ding ist doch
bald voll, oder…
(lachen)
m
wollen wir dann…
t
ja, alles was sehr schön ist, muss irgendwann
ein ende haben…
alle: VIELEN DANK